Ist Architektur und Kunst heute vereinbar?

Vortrag

Ist Architektur und Kunst heute vereinbar?
FLASH TALKS // › Prague Quadrennial 6. – 16. Juni 2019
Referentin: Irina Ilieva (Architektin/Kuratorin)
Ort: Prague Exhibition Grounds, Krizik E
13 Juni 2019

Die Beziehung zwischen architektonischen Ideen und ihrer künstlerischen Ausdrucksform hat sich in vielen Phasen der gesellschaftlichen Entwicklung und des Niveaus der Baufähigkeiten verändert.

Einst waren die Berufe Architekt und Künstler/Handwerker als “Baumeister” in einem Beruf vereinigt. Kunst und Handwerk waren zwei Seiten derselben Medaille. Im Zuge der Industrialisierung bildete sich der Beruf des Architekten als eigenständige akademische Disziplin heraus, was auch eine Trennung von der Zunft der Kunsthandwerker mit sich brachte. Die Komplexität der modernen Gesellschaft und die rasante Entwicklung der Technologie bestimmen das Erscheinungsbild eines Gebäudes, in dem Handwerk und Kunst oft ihre Rolle als zweitrangige, ja nicht einmal willkommene Disziplinen finden. 2019 haben wir 100 Jahre Bauhaus gefeiert. Die “Schule des Bauens” lehrte eine neue Herangehensweise an Design und Architektur und schlug die Idee vor, ein “Gesamtkunstwerk” zu schaffen, das alle Künste, einschließlich der Architektur, zusammenführt.

In diesem Zusammenhang eröffnen wir eine Diskussion über die aktuelle Bedeutung künstlerischer Visionen, die die Qualität dieser Prozesse verbessern können. Wir suchen nach Antworten auf die Frage “Ist Architektur und Kunst heute vereinbar?”, indem wir unterschiedliche Umgangsweisen mit diesen beiden Disziplinen im Laufe der Jahrhunderte aufzeigen und sie in den Kontext der Gegenwart stellen.

Ein besonderer Schwerpunkt der Präsentation liegt auf der Architektur von Performance-Räumen und Szenografie und ihrer Vision, Räume zu schaffen. Wir schließen eine kurze Präsentation des neuen Architektur + Kunst Wochenendes ein, das 2018 und 2019 in Berlin stattfand.

Der Vortrag und die Diskussion zielen darauf ab, das Publikum für die Prozesse der Schaffung von Räumen zu sensibilisieren, die unsere Umwelt und unser tägliches Leben beeinflussen.